Die Aktionsausstellung von und mit Kerensa Lee und Gästen aus Praxis, Wissenschaft und Kunst
Im Zentrum der Aktionsausstellung steht die Präsentation gestaltenden Tätigseins – mit ungeordneten Ordnungen gleichen Materials in großer Menge. Zu sehen, zu hören und zu bearbeiten sind:
- Würfel, 1-Centstücke, Dreiecke, Quadrate, Schrauben, Becher, Plättchen und die daraus täglich neu erbauten Objekte der Besucherinnen und Besucher;
- Klaviertasten und Klavierhämmer;
- drei Präludien aus Johann Sebastian Bachs »Das wohltemperierte Klavier« als hörbare Stücke und zerschneidbares Notenmaterial;
- die von Clemens Rave, Deborah Rawlings und Thomas Reckmann auf dem Flügel gespielten Re-Kompositionen der Ausstellungsbesucher, die das Notenmaterial auf ihre Weise kombinierten;
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eine Tanzperformance von Victoria Diamond zum Potpourri der Re-Kompositionen, ausgeführt inmitten gleichen Materials in großer Menge.
Die erste Aktionsausstellung fand in der Stadtbücherei Münster statt, einem architektonisch interessanten Gebäude, das durch seine Extravaganz und Schlichtheit ebenso besticht wie eine leere Altbauwohnung: Große Mengen kleiner Teilchen finden Platz und fallen erst auf den zweiten Blick ins Auge. Tausende Holzwürfel, getürmt auf einer langen Balustrade oder auf einen Holzfußboden gestreut, scheinen genau dorthin zu gehören. Würfelberge werden eingeebnet oder in eine Riesenmauer verwandelt.
Neben den in der Ausstellung dominanten Würfeln werden weitere Alltags- und Geometriematerialien in großer Menge präsentiert und können – auf oder unter leeren Tischen, auf Treppen, an Fenstern und in Nischen – zu Bauwerken werden. Dabei kann – sei es in der Welt der Bücher, in einer Altbauwohnung oder einer Turnhalle – Mathematik als fantasiebestimmtes Strukturieren erlebt werden. Und zwar eher beiläufig, also nicht zielgerichtet.
Die Konzeptidee
Vor dem inneren Auge von kleinen wie großen Besuchern entstehen beim Hinschauen und Handeln immer wieder neue, sich verwandelnde Bilder. Ziel der Präsentation großer Mengen kleiner und gleicher Materialien ist es, dass »innere Bauanleitungen« – also mathematische Strukturen – fast absichtslos äußere Gestalt annehmen, da Menschen mit ihnen umgehen und sich in dieses Spiel vertiefen, Kinder wie Erwachsene. Sie nehmen einen kreativen Dialog mit der Umgebung, der Materialbeschaffenheit, ihren eigenen Vorstellungen und den Ideen ihrer Mitspieler auf.
Den vollständigen Beitrag können Sie in unserer Ausgabe Betrifft KINDER 11-12/10 lesen.