Roger Prott wirft einen Blick auf ein weltweit einmaliges Zeitschriftenprojekt und Netzwerk der Frühpädagogik: »KINDER in Europa«
Einmalig! Einzigartig! Diese zu Werbezwecken so häufig gebrauchten und darum etwas abgenutzten Wörter müssen Ihnen nicht einfallen, auch wenn jetzt die neueste Ausgabe der Zeitschrift »KINDER in Europa« vor Ihnen liegt.
Sonderlich auffällig ist sie ja nicht mit ihrem schlichten Erscheinungsbild. Alle Abonnentinnen und regelmäßigen Leserinnen von »Betrifft KINDER« kennen die Zeitschrift in der Zeitschrift schon länger. Sie nehmen sie mindestens zweimal jährlich in die Hand und lesen dann hoffentlich darin. Allerdings erschließt das Einmalige und Besondere von »KINDER in Europa« sich ihnen nicht einmal dann mit Sicherheit, und darum will ich versuchen, die Zeitschrift, ihre Ziele und ihre Besonderheiten näher zu bringen. Oder anders herum: Sie, die Leserinnen und Leser sollen mit den Kindern in Europa nähere Bekanntschaft schließen.
Ich war ein typisches Mädchen, denn mein liebstes Spielzeug waren nun einmal Puppen. Sie begleiteten mich während meiner ganzen langen Kindheit. Ein Leben ohne Puppen konnte ich mir gar nicht vorstellen. Vielleicht, weil ich ein Einzelkind war. Sie trösteten mich, mit ihnen sprach ich, kommandierte sie, verarztete sie und zwang sie zu unbedingtem Gehorsam. Sie wurden beschimpft, liebkost, angezogen, ausgezogen, gefüttert, bekocht, belehrt und ausgeführt.
Ein Fortsetzungsroman über das Lebensthema »Tod«
Als uns Yvonne Lohr und Simone Müller im Sommer 2007 in Fulda ihre »Totenprojekte« präsentierten, lösten sie eine ganz besondere Stimmung aus: eine Mischung aus innerer Bewegung, Leichtigkeit und Fröhlichkeit. So eine Stimmung erwartet man gemeinhin nicht, wenn man mit dem Thema »Tod« in Berührung kommt. Doch die besondere Art und Weise, in der die Fragen der Kinder aufgenommen wurden, in der ihre Ideen Raum fanden und die Zufälle des Lebens zum Zuge kamen, nahm dem Thema alles Bedrückende. Begegnungen und Ereignisse, Grenzen und Widerstände, Tatkraft und Trauer verwoben sich zu einer berührenden Geschichte.
Wir waren so begeistert, dass wir uns spontan entschlossen, diese Projekte und einen Vorläufer, das »Gebeineprojekt«, in Texten zu verarbeiten. In Heft 8-9/09 begann der Fortsetzungsroman. Yvonne Lohr erzählt weiter…
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