Als ich noch ein kleines Mädchen war, liebte ich Märchenbücher, die fein illustriert waren. Die Bilder erfreuten und inspirierten mich ebenso wie der Inhalt, und die Kombination beider half meiner Fantasie auf die Sprünge. Ein Märchenbuch aus dieser Zeit besitze ich noch und hüte es wie einen Schatz. Das Märchen vom goldenen Himmelschlüsselchen, den tränenden Herzen und der Wundergeige blieb mir bis heute in Erinnerung. Es handelt von dem Mädchen Herzlieb, das in die Welt hinaus zieht, um sein Glück zu suchen.
oder
Wo ein Wille ist, ist auch ein Bremsklotz
Mehrsprachigkeit und Interkulturalität werden in unzähligen Festreden und Grundsatzpapieren jeglicher politischer Couleur als Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts gepriesen. Zugleich sind die wenigen in Berlin existierenden Schulen, die Zweisprachigkeit – Deutsch und Türkisch – pflegen, auf sich allein gestellt. Positive Resonanz erfährt derzeit eher der Vorschlag »Deutsch als Schulhofsprache« zur Pflicht zu machen – zunächst natürlich nur auf »freiwilliger« Basis.
Eigentlich wollte ich im Leben nie mehr etwas mit Pädagogik zu tun haben. Meine Schulerfahrungen waren verheerend. Und meine Abneigung gegenüber allem, was mit Pädagogik und Pädagogen zu tun hat, entsprechend herzhaft. »Doch erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt« – sagte man früher bei uns. Es kam anders. Die altbackene Art der Belehrung und Bewertung zu bekämpfen und Alternativen zu entwickeln wurde zu einem Lebensthema, das mich bis heute nicht mehr losgelassen hat.
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